Text: https://www.welt-der-frauen.at/freies-malen-macht-gluecklich/

Arno Stern ist der Begründer des „Malorts“ – einer Institution, die es mittlerweile in der ganzen Welt gibt. Kinder und Erwachsene malen dort selbstbestimmt, ohne Druck und ohne Bewertung.

Manchmal ist es so still, dass man nur die Neonlampen brummen und die Pinsel streichen hört. „Kann ich bitte ein neues Blatt haben?“, durchbricht eine Frauenstimme plötzlich die Stille. „Gerne“, lächelt Sigrid Haubenberger-Lamprecht (43), reicht ein Blatt Papier und befestigt es mit Reißnägeln an der Wand, die selbst zu einem Gemälde geworden ist. Spuren der vielen Bilder, die hier bereits entstanden sind. (…)

Ich brauche ein Stockerl!“, sagt ein blondes Mädchen. „Vielleicht wäre dir mit einer Leiter besser geholfen“, meint die Malort-Leiterin und schleppt eine kleine Stehleiter herbei. Sigrid Haubenberger-Lamprecht versteht sich als Dienende, sie ist im Malort präsent, ohne zu malen. Sie wäscht Pinsel aus, holt Wasser und tupft Farbe ab. So entsteht eine Kommunikation mit den Malenden, ohne etwas über das Gemalte zu sagen. (…)

AUFMERKSAMKEIT UND GLÜCKSGEFÜHL
In der Literatur wird die Wirkung des Malspiels so beschrieben: Es soll die Konzentration steigern, beruhigend wirken, Glücksgefühle anregen, die Persönlichkeit stärken und durch die Interaktion am Palettentisch auch das Sozialverhalten. Susanne Szalai-Urbanek beobachtet an ihren Kindern (17, 14 und 8 Jahre), dass sie nach dem Malspiel „meistens total entspannt sind. Es ist immer eine gute Stimmung, wenn wir nachher noch zusammensitzen.“

Ich staune vor allem über die Kinder. Elias und Jonas sind die ganzen eineinhalb Stunden mit einer unglaublichen Konzentration und Aufmerksamkeit bei der Sache. Da hört man kein „Mir ist fad, ich mag nicht mehr“. Auch der 12-jährige Theodor schaut nie auf sein Handy und er darf sogar zehn Minuten überziehen. In der Schule male er nicht so gerne, erzählt er. Hier hingegen genießt er es, dass er frei malen kann, ohne dass ihn jemand fragt, was das darstellen soll.   

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