«Kreativität ist eine angeborene Eigenschaft des Menschen, die verschwindet, wenn man nur noch organisiert funktioniert.»
TagesWoche Interview (Jeremias Schulthess / 03.12.2017, 03:01 Uhr)
„Sie haben ein sehr starkes Vertrauen in den Menschen, dass er das lernt, was er fürs Leben braucht.
Ja. Der Mensch merkt nicht einmal, dass er gerade damit beschäftigt ist, etwas zu lernen. Eines Morgens wacht er auf und merkt: Eigentlich weiss ich so viel über ein bestimmtes Thema, das mir unter die Haut ging. Alles, was wir einmal lernen mussten und wieder vergessen haben, ist verlorene Zeit und verlorene Energie. Meistens geht das nach dem Prinzip: Wo ist eine Wissenslücke, ein Loch? Das müssen wir stopfen. Wo bist du schwach? Da musst du üben. Es sollte vielmehr darum gehen: Wo bist du gut? Das ist dein Element.
In unsere Gesellschaft hört man häufig den Ruf nach mehr naturwissenschaftlichen Fächern und Informatik, genannt MINT, weil das sind die Fächer, die die Jobs von morgen erfordern.
In 30 Jahren braucht man keine Qualifikationen. Die Menschen wollen nur noch Kompetenzen und zwar solche, für die es keine Fächer oder Diplome gibt.
Für Kreativberufe meinen Sie?
Kreativität ist zum Beispiel eine angeborene Eigenschaft des Menschen, die verschwindet, wenn man nur noch organisiert funktioniert.“
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