Formulation
Ein komplexe, ursprüngliche, strukturierte und universelle Manifestation
Ein komplexe, ursprüngliche, strukturierte und universelle Manifestation
Bedingungen für die Entstehung von Formulation:
Formulation entsteht schon sehr früh im Kindesalter, entwickelt sich jeweils gemäss einer vorgeschriebenen Linie und begleitet den Menschen sein Leben lang. Es handelt sich um ein Repertoire von eigenen Zeichen, die sich vom Künstlerischen unterscheiden. Es ist ein fortschreitender Prozess, der nie in Kunst einmündet.
Die Balance zwischen Freiheit und Notwendigkeit ist für die Entfaltung von Formulation wesentlich, da jeder Mensch latent ungeahnte Fähigkeiten in sich trägt, die nur darauf warten, zum Ausdruck gebracht zu werden.
Formulation wird am Forschungsinstitut für Semiologie des Ausdrucks in Paris studiert. Arno Stern hat 70 Zeichen dokumentiert; hier eine Auswahl davon:
1950 gründete Arno Stern im Pariser Viertel Saint-Germain den ersten Malort, die „Académie du Jeudi“. Hier entwickelte er seine Theorie über ursprüngliche Ausdrucksformen – die „Formulation“. Um seine These zu belegen, reiste Stern in den 1960er- und 1970er-Jahren mit einem Koffer voller Stifte und Papier zu NomadInnen nach Peru, Afghanistan, Nigeria und Papua-Neuguinea. Er stellte fest, dass alle Kinder eine ähnliche Entwicklung durchlaufen: Aus Punkten („Punktili“) und endlosen Drehbewegungen („Giruli“) werden Erstfiguren, Strahlen- und Grätenfiguren und schließlich Bild-Dinge, ein Haus, ein Mensch, ein Tier. So entwickelte er seine Theorie einer zeichnerischen Ursprache, die von unserer vorgeburtlichen Erinnerung gespeist werde.