Was ist das Malspiel?
Es ist ein Spiel ähnlich eines Konzertes mit Regeln, welche spontane Darstellungen ermöglichen ohne diese zu beschränken. Im Unterschied zu einem anderen Spiel hat das Malspiel keinen Endpunkt oder Belohnungen und auch keine Zuschauer. Man muss es ernst nehmen wie jede andere Aktivität.

Wie funktioniert es?
Einmal pro Woche für 90 Minuten (45 Min. für Kinder <5 Jahre) teilen sich die Teilnehmer einen Tisch mit Paletten und jeweils 18 Farben sowie 3 Pinsel pro Person. Farben können gemischt werden und das Malen mit Fingern gehört ebenso zum Spiel.
Jeder malt stehend, weisses Papier ist auf einer Seite der Wand mit speziellem Papier verdeckt.
Es gibt keine vorgegebenen Themen oder Einschätzungen am Schluss.
Der „Dienende“ regt an zu Spontanität und sorgt dafür, dass die Leute alle benötigten Hilfsmittel haben, die sie brauchen.
Mindestens 5 bis max. 12 Teilnehmer.

Was geschieht mit den Bildern?

Die Bilder werden archiviert. Man kommt nicht, um Kunstwerke für die Augen anderer zu produzieren, sondern um eine Erfahrung im Augenblick des Malens zu leben.

Kann ich es einmal ausprobieren?
Für jede Entwicklung einer Fähigkeit sind Zeit und Geduld vonnöten.
Eine einmalige Stunde wird nicht ausreichend sein, die Freude des Spiels zu entdecken.
Wir wurden erzogen, vernünftig zu sein und haben damit auch einen Teil von uns erstickt, der Zeit braucht, sich wieder zu entfalten. Das heisst nicht, dass eine Person nun aufhört, vernünftig zu sein, sondern zudem auch spontan sein wird. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an uns.

Kann ich das zu Hause machen?
Formulation“ kann nach einer Weile auch ausserhalb des „Malorts“ geschehen, jedoch nie mit derselben Intensität. Der speziell gestaltete Raum mit Palettentisch, den hochwertigen Materialien, den Wänden, den Regeln des Spiels ohne äussere Ablenkung, die Gruppe in ihrer Kontinuität sowie dem Dienenden, der den Teilnehmern „zu Diensten“ ist – all das gehört zum Malspiel und kann ausserhalb nicht umgesetzt werden.

Was können Eltern zu Hause tun?
Stellen Sie keine Fragen wie:“Was wolltest du malen„? oder „Ist dies ein Flugzeug„? usw.
Nur blosser Beobachter sein und die Aufmerksamkeit und Zeit geben, die nötig ist.

Warum sollte ich das Kind nicht für seine Bilder loben?
Der eigentliche Prozess des Malens ist wichtiger als das Resultat. Das Kind muss seinen eigenen Ressourcen und Bedürfnissen vertrauen können. Sollte es gelobt werden, steigt die Absicht auf, etwas auszudrücken und wird beim nächsten Mal zu Malen versuchen, im Wissen, dass es beurteilt wird, dass etwas von ihm erwartet wird. Der spontane Selbstausdruck hat sich dann verflüchtigt.

Hat es eine therapeutische Wirkung?
Das Malspiel ist keine Therapie, eher ein Vorbeugen einer solchen. In der Kunsttherapie sollen Patienten darüber sprechen, wie sie sich fühlen, wenn sie malen. Im Malspiel jedoch ist der Prozess des Malens bedeutsam. Niemand braucht sich zu rechtfertigen.