Closlieu (de: Malort) ist ein geschlossener Raum, wie der Name schon erkennen lässt (Französisch : clos (geschlossen), lieu (Ort)), um das Malspiel zu spielen.
Malort ist der Ort, der Entfaltung von Formulation ermöglicht.
Innerhalb dieses Raums malt man, um die inneren Bedürfnisse zu befriedigen, nicht um künstlerisch tätig zu sein. Er bietet eine sichere Umgebung, frei von Urteilen und Wettbewerb.
Die Bedeutung eines Malort entdeckte Arno Stern vor mehr als 60 Jahren während seiner Anstellung als Betreuer in einem Heim für Kriegswaisen. Die Gestaltung dieses besonderen Ortes entwickelte sich ganz natürlich aus den Bedürfnissen der Teilnehmenden an das Malspiel.
Es gibt vier Wände, an welche die Malblätter der Teilnehmer geheftet und dann bemalt werden. In der Mitte des Raums befindet sich der Palettentisch mit 18 Farben und den Pinseln. Das ist für alle im Raum der Ausgangspunkt, den man sich teilt.
Die Arbeit im Malort ist individuell, man wählt einen Platz und malt auf seinem Blatt.
Der Platz an der Wand mit dem Papier ist der persönliche Raum, der ausschliesslich dem Malenden zusteht.
Verschiedenartigkeit ist unabdingbar für die individuelle Entwicklung. Im Malort gibt es keine Altersgruppen, keine Bewertungskriterien, kein `richtig` oder `falsch`. Jeder folgt seinen eigenen Bedürfnissen im eigenen Tempo ohne dazu befragt zu werden oder sich erklären zu müssen.
Die Aktivität, die hier entsteht, wird Malspiel genannt, wobei alle Elemente im Raum (Palettentisch, Pinsel, Heftzwecken, Papier, Hocker, Regeln, Teilnehmer, Practitioner) Bestandteile des Spiels sind.
Das scheinbar einfache Malspiel stimuliert und entwickelt Fähigkeiten, die weit über blosse Lerntechniken hinausgehen. Man eignet sich nicht nur handwerkliche Fähigkeiten an und verfeinert diese; mit dem Eintauchen in das Malspiel entwickelt sich ein verstärktes Erkennen und Wertschätzen des Gefühls der eigenen Einzigartigkeit.
Malort ist kein Ort, um der Realität zu entfliehen. Daher ist ein wöchentlicher Turnus etabliert worden.